Schlanke Waden und Oberarme, ein jugendliches Gesicht und ein sonniges Gemüt statt Kopfschmerzen und nächtlichem Zähneknirschen – eine schöne Vorstellung, doch was hat all das mit Botox zu tun? Zu unserem Erstaunen sogar sehr viel, denn der einst so in den Medien verunglimpfte Faltenkiller hat sich mittlerweile zu einem wahren Renner in vielen Dermatologen-Praxen gemausert. BeautyZoom hat anerkannte Experten zu Sinn und Unsinn neuester Botox-Trends befragt.

Botulinumtoxin lautet der offizielle Name von Botox.  Und dass Botox Falten reduzieren kann, ist Dank berühmter Hollywood-Stars seit langem bekannt. Das klischeehafte „Botox-Gesicht“, das in Wirklichkeit meist das Resultat mehrerer chirurgischer Eingriffe fernab von Botox-Behandlungen ist, zeigt sich inzwischen jedoch fachlich von einer ganz anderen, deutlich positiveren Seite. Im Jahr 2002 erteilte die strenge US-Behörde FDA (Food and Drug Administration) dem Botoxpräparat der Firma Allergan die Zulassung für die kosmetische Behandlung von „Zornesfalten“. Doch schon in den 80er Jahren wurde die vielseitige Wunderwaffe als Arzneimittel für die Neurologie zugelassen, denn Botox kann viel mehr als „nur“ die Haut glätten.

Gezielte Muskelmanipulation

So lässt sich beispielsweise eine südlich gerichtete Nasenspitze keck nach oben heben. Genauso kann man gezielte Stränge des Wadenmuskels blockieren und den Umfang der Waden um bis zu vier Zentimeter reduzieren. Der gleiche Effekt lässt sich auch an kräftigen Oberarmen beobachten, doch an dieser Stelle sei die reifere Damenwelt gewarnt, denn der Volumenverlust kann bei schlafferem Bindegewebe zu unwillkommenen „Winkeärmchen“ führen. „Botox kann außerdem genutzt werden, um die Falten rund um den Mund zu glätten, die Augenbrauen zu heben oder die Falten am Hals zu bekämpfen“, erklärt die Münchner Dermatologin Dr. Elisabeth Schuhmachers.

Weniger Schwitzen und belastbarere Füße?

Botox eignet sich laut Expertin Dr. Elisabeth Schumachers tatsächlich bei übermäßigem Schwitzen der Achselhöhlen, der Hände aber auch der Nasenspitze, Oberlippe und Stirn. Das Spritzen der Fußsohlen für schmerzfreie Nächte in High-Heels hält die Münchener Dermatologin jedoch für einen bedenklichen Modetrend: „Was soll das bringen? Es ist erstens extrem schmerzhaft und außerdem wirkt Botox nicht auf das sensorische Nervensystem!“

Zähneknirschen und Kopfschmerzen einfach wegspritzen

Statistisch betrachtet sind insbesondere Frauen zwischen 30 und 45 Jahren nächtliche „Knirscherinnen“. Sofern nicht dentale Probleme zugrunde liegen, ist das Knirschen meist einfach stressbedingt. Eine Überlastung mit Folgen, denn nicht nur leiden Kiefer und Zähne im Laufe der Zeit darunter. „Zum Teil gerät die gesamte Gesichtssymmetrie aus den Fugen, weil der Kaumuskel so kräftig geworden ist, dass die jeweilige Gesichtshälfte angeschwollen erscheint“, weiß der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Dr. Jens Baetge von der Nürnberger Klinik. Wird der Kaumuskel gezielt mit Botox entspannt, wirkt das Gesicht wieder schlanker und weicher. Auch der Erfolg bei Kopfschmerzpatienten hat Dr. Jens Baetge überzeugt: „Botox hilft hervorragend bei Spannungskopfschmerz und stirnbetonter Migräne. Ich habe einige glückliche Patienten, die jahrelang massiv Probleme hatten und jetzt erscheinungsfrei sind.“

                              

Sonnige Aussichten

Laut dem „Journal of Psychiatric Research“ hilft Botox sogar bei Depressionen: „Wir haben in einer randomisierten kontrollierten Studie gezeigt, dass die einmalige Injektion von Botulinumtoxin in die Glabellaregion das depressive Syndrom schnell, deutlich und anhaltend lindern kann“, berichten die Psychiater Prof. Axel Wollmer und Prof. Tillmann Krüger. Studien zur „Facial-Feedback“-Theorie belegten bereits vor vielen Jahren, dass unsere mimischen Muskeln Gefühle nicht nur zeigen sondern auch beeinflussen können. Die Beseitigung der berühmten Zornesfalte ließ eine erstaunlich stimmungsaufhellende Wirkung beobachten, die weit über das erwartete Maß hinausreichte. Viele Experten bestätigen, dass Botox aufgrund seines vollständig abbaubaren Eiweißstoffes eines der sichersten Mittel der ästhetischen Medizin sei und bis dato keine Langzeitnebenwirkungen bekannt seien. Auch Dr. Schuhmachers betont: „Botox kann viel mehr als nur Falten glätten, es ist ein sicheres und zugelassenes Arzneimittel und somit viel besser als sein Ruf!“

 

Verwandte Suchbegriffe:

Share beautiful knowledge!   Share on FacebookShare on Google+Pin on PinterestShare on TumblrTweet about this on TwitterShare on LinkedInEmail this to someone

Anti-Falten-BehandlungBotoxBotoxbehandlungBotulinumtoxinFaltenbehandlungGesichtsmuskulaturNervengiftSpannungskopfschmerzStirnbetonte Migräne