Als wir zum ersten Male davon hörten, waren wir sowohl fasziniert aber auch stutzig: Mit Hilfe einer Art „High-Tech-Spritztüte” können Brustimplantate durch einen kleinen Öffnungsschnitt beeindruckend einfach eingebracht werden. Die gefürchtete Kapselfibrosen-Rate wird dadurch signifikant gesenkt, die Operation ist unkomplizierter und mit weniger physischem Aufwand verbunden, was für die Patienten aber auch für den Operateur eine große Verbesserung darstellt. Über diese sogenannte Keller-Funnel-Methode sprach BeautyZoom mit dem plastischen Chirurgen Massud Hosseini, einem der Pioniere des Verfahrens in Deutschland.

Allgemein ist eine Brustvergrößerung auch hierzulande inzwischen kein Tabuthema mehr. Doch sie wird oft mit Skepsis betrachtet, denn ca. 15 – 30% aller in Deutschland operierten Frauen leiden viele Jahre nach einer Brustoperation mit Silikon-Implantaten an einer Kapselfibrose, also an der Ausbildung einer harten, bindegewebsartigen Kapsel als Fremdkörperreaktion nach dem Einsetzen des Implantates. Oft müssen sich die Patientinnen oder Patienten dann einer häufig riskanten zweiten oder gar dritten Operation unterziehen.

                            

Massud Hosseini, Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie und Gründer von KÖ-Aesthetics, ist einer der wenigen Ärzte in Deutschland, der die aus den USA stammende Keller-Funnel-Methode seit Jahren in der seiner Praxisklinik KÖ-Aesthetic einsetzt – und das mit großem Erfolg. Langjährige Forschungsergebnisse belegen, dass die gefürchtete Kapselfibrose unter anderem mit dieser Methode von erschreckenden 30% auf beeindruckende 3-5% gesenkt werden kann.

Keller-Funnel-Methode: Die Brustimplantate aus dem „Spritzbeutel”

Die Keller-Funnel-Methode zur Brustoperation wurde erstmalig im Jahr 2009 eingeführt. Mittels eines weichen, sterilen und nur einmalig nutzbaren Spritzbeutels wird das Silikongel-Implantat direkt in die Brust eingesetzt. Erst durch die Keller-Funnel-Methode ist das unkomplizierte Einsetzen von Gel-Implantaten überhaupt im Rahmen einer so sanften Vorgehensweise möglich. Der Chirurg musste vor Nutzung der Methode das Implantat unter großem Kraftaufwand an die richtige Stelle bringen, was das Trauma des Brustgewebes eindeutig erhöhte. „Nun kann ich mit geringstem Kraftaufwand und gleichzeitig höchster Präzision die Implantate einsetzen” berichtet Facharzt M. Hosseini, der trotz des zusätzlichen Kostenaufwands nicht mehr auf das Verfahren verzichten möchte.

Weniger Narben und weniger Schmerzen

Nicht nur die Patientin, auch das Implantat selbst erfährt zudem eine deutlich geringere physische Belastung, da der Chirurg nur minimalen Druck ausübt, statt es wie bisher unter kraftvollem Ziehen und Drücken in der Brust zu platzieren. Auch die nur winzig kleinen Einschnitte an versteckten Stellen sorgen für ein wunderschönes Ergebnis. Im Vergleich zu bisher üblichen Methoden bei denen die Narben 5 – 6 cm lang sein können,  ist diese hier ca. 3, 5 cm lang. Die Wundheilung verläuft deutlich schmerzärmer und schneller.

                            

Zukünftig „Mainstream” oder gar vorgeschrieben?

Dank der Keller-Funnel-Methode können auch sogenannte „Gummibär-Implantate” verwendet werden, welche im Gegensatz zu den sonst üblichen Implantaten ihre Form behalten und aufgrund ihrer Festigkeit deutlich belastbarer sind. Außerdem sind sie besser formbar und sorgen für einen natürlicheren Look. Doch gerade durch die Verwendung eines stets neuen, steril verpackten Spritzbeutels wird das Risiko einer Infektion oder gar Kapselfibrose entscheidend gesenkt, denn es gibt quasi keinen Hautkontakt. Auch der Kostenfaktor fällt letztendlich kaum ins Gewicht: Ein Spritzbeutel kostet umgerechnet etwa 100 Euro. „Ein geringer finanzieller Mehraufwand, wenn man all seine Vorteile bedenkt. Möglicherweise wird es in der Zukunft gar keine anderen Verfahren mehr geben bei der Summe der belegbaren Vorteile” so der plastische Chirurg M. Hosseini, der davon ausgeht, dass er nicht Pionier bleiben wird, sondern die Keller-Funnel-Methode eher als „zukünftigen Mainstream” sieht.

 

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