Mit dem Disney-Vergnügen “Die Eiskönigin” hat der nachfolgende Kältetipp wirklich nichts zu tun. Abgesehen von dem Gedanken, dass so manch pummelige Randfigur in dem beliebten Disney-Film vielleicht davon profitiert hätte, wenn das Dorf Arendelle noch länger gefroren hätte.

Doch zurück zur Realität: Dass man Fett wegschwitzen kann, ist bekannt. Ebenso, dass Wärmebehandlungen beim Fettabbau unterstützend wirken können. Doch wie verhält es sich mit dem Gegenteil? Kann man sich auch Kälte zunutze machen? Dem klaren „Ja!“ von Hollywoods Beauty-Spezialisten der Stars folgen nun auch immer mehr deutsche Schönheitsexperten. Kryolipolyse heißt das beinahe unaussprechliche Verfahren, in dem unerwünschte Fettzellen durch extreme Kälte weggefroren werden.

Speckrollen aufs Eis gelegt

Bei der Fettreduzierung plötzlich an Kälte statt Hitze zu denken, ist zunächst einmal etwas ungewöhnlich. Doch die wissenschaftliche Erklärung hinter der Kryolipolyse (altgriechisch: kryos = Frost, lipa = Fett und lysis = Auflösung) ist eigentlich recht einfach: Im Gegensatz zu Gewebearten wie beispielsweise Bindegewebe oder Nerven reagieren die vergleichsweise empfindlicheren Fettzellen recht schnell auf die gezielt eingesetzte Kälte. Die Fettlipide in den Fettzellen kristallisieren, zerstören durch ihre Spitzen die Zellmembran von innen und sterben ab. Innerhalb der folgenden 2-3 Monate werden sie ganz natürlich vom Körper ausgeschieden und das Ergebnis wird ab etwa der 4. Woche allmählich sichtbar. Die abgestorbenen Fettzellen können sich nicht erneut wieder aufbauen, sodass der gefürchtete Jojo-Effekt ausbleibt. Insgesamt kann man in den behandelten Zonen ca. 20-30% Fett verlieren.

                              

Cool geformt

Im Visier dieser Kältetherapie sind vor allem die typischen Problemzonen wie Bauch, Hüfte, Oberschenkel, Taille, die BH-Linie oder Cellulite-Areale. Der Körper wird an diesen Stellen durch extreme, aber dennoch kontrollierte Kälte schonend geformt, daher stammt auch der Begriff „Coolsculpting“. Der Vorgang selbst ist jedoch eher technisch als bildhauerisch: Die meisten Praxen verwenden einen etwa handflächengroßen Applikator, der Haut und Bindegewebe ansaugt. Dieser Vorgang wird von Patienten zwar als weniger angenehm, aber auch nicht als schmerzhaft wahrgenommen. „Es ziept, aber es ist auszuhalten“, beschreibt eine Redakteurin des Magazins „Freundin“ die Kryolipolyse. Ohne Schmerzen und Narbenbildung werden die Problemzonen für etwa 20-30 Minuten tiefgefroren. Die Temperatur wird dabei jedoch konstant überwacht, um einen Gefrierbrand auf der Haut zu verhindern.

Kältekrieg mit Know-how

Die extrem niedrigen Temperaturen kurbeln außerdem die Kollagenproduktion an und sorgen dadurch für mehr Elastizität und Fülle. Ein Effekt, der für ein jüngeres, frischeres Aussehen sorgt und auch der Cellulite wirksam entgegentritt. Vor Selbstversuchen mit Eiswürfeln oder anderen eisigen Kreationen sei jedoch unbedingt gewarnt: Die zur Fettreduktion nötigen Temperaturen müssen durchgängig und professionell kontrolliert werden, um einen Gefrierbrand oder Schlimmeres zu verhindern! Aller Kältefreuden zum Trotz sei außerdem erwähnt, dass der wortwörtlich „coole“ Effekt nur dann nach ein paar Wochen einsetzt, wenn parallel mit ausgewogener Ernährung und regelmäßigem Sport unterstützt wird. Viel Bewegung sorgt zudem für schneller sichtbare Ergebnisse, denn die abgestorbenen Fettzellen werden vom Organismus verstoffwechselt und anschließend ausgeschieden. Das heißt, je mehr der Stoffwechsel mit Sport und Ernährung angekurbelt wird, umso schneller formt sich eine neue, schlanke Eiskönigin ihren Weg zurück in eine kleinere Konfektionsgröße!

 

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