Den berühmten „Silikon-Busen“ gibt es zwar erst seit den 60er Jahren, aber ästhetische Eingriffe, Prothesen und Implantate sind eigentlich ein Menschheitsthema. Schon früh ging es dabei nicht nur um den praktischen Nutzen sondern auch um die Ästhetik. Heute werfen wir einen Blick zurück in die Geschichte der Implantate.

Der „Mensch mit nützlichen Ersatzteilen“ ist nichts Neues. Schon im 6. Jahrhundert vor Christus experimentierten die Etrusker mit Zahn-Implantaten und in ägyptischen Gräbern fand man die frühsten Prothesen der Menschheit, etwa Zehen aus Holz oder goldene Zahnbrücken.

Legendäre Prothesen

Als Ritter „mit der eisernen Hand“ ist Götz von Berlichingen weltbekannt, seit Goethe ihm in seinem Drama ein literarisches Denkmal setzte. Die Prothesen des Ritters sind heute im Museum der Götzenburg Jagsthausen zu sehen und beispielhaft für mechanisch hochentwickelte Handprothesen wie sie im kriegerischen 16. Jahrhundert weit verbreitet waren. Auch George Washingtons künstlicher Unterkiefer aus Flusspferdzähnen, Elfenbein und menschlichen Zähnen ist bis heute legendär.

Schon früh ging es bei solchen Ersatzteilen nicht nur um einen praktischen, sondern auch um einen ästhetischen Nutzen, etwa wenn die Japanerinnen im 17. Jahrhundert Zahn-Prothesen aus Ebenholz trugen, weil schwarze Zähne gerade chic waren – essen konnte man damit jedenfalls nicht.

                             

Königsdisziplin: Die weibliche Brust

Die weibliche Brust wurde Ende des 19. Jahrhunderts im wahrsten Sinne des Wortes zum Experimentierfeld. Zum Pionier in der Geschichte der Brustvergrößerung wurde 1895 der Arzt Vincenz Czerny, der einer Patientin ein Lipom, also ein gutartiges Fettgeschwulst, in die Brust einsetzte.

Die Liste der Materialien, mit denen man seitdem herumprobierte ist endlos: Schwämme, Gummi, Glaskugeln, aber auch Fette und Wachs, um nur einige zu nennen. Zu ersten Experimenten mit flüssigem Silikon kam es während des zweiten Weltkriegs, als japanische Prostituierte auf Silikoninjektionen setzten, um die angeblich auf eine stolze Oberweite fixierten amerikanischen Soldaten zu verlocken. Solche Versuche scheinen mit Blick auf die gesundheitlichen Risiken absurd und endeten zwangsläufig oft mit schweren Komplikationen.

Wundermaterial Silikon

Die erste Generation professioneller Implantate aus Silikon wurde in den 60er Jahren in den USA  auf Initiative der Dow Corning Company entwickelt. Richtig sicher waren jedoch auch diese Implantate nicht, denn es kam gerade in den 80er Jahren vermehrt zu Komplikationen, was jedoch mehr mit der Verarbeitung als mit dem Material zusammenhing. Trotzdem wurden infolge dessen Silkonimplantate verboten und man experimentierte mit Alternativ-Füllungen, die sich jedoch auch als nicht unbedenklich herausstellten.

Nach aufwendigen Studien dürfen Silikonimplantate seit 2004 wieder für die Brustvergrößerung verwendet werden. Der jüngste Skandal um die auslaufenden Implantate eines französischen Billig-Produzenten, brachte die Diskussion um eventuelle gesundheitsschädliche Folgen von Silikonimplantaten erneut in die Presse. Trotzdem werden nach wie vor in Deutschland jährlich um die 30.000 Brustimplantate verkauft, denn die Forschung und Entwicklung aber besonders die Praxis hat mit diesem Material langjährige und hervorragende Ergebnisse erzielen können.

                             

Implantate heute

Ein Blick in die Geschichte der Implantate zeigt: Brustvergrößerung ist und bleibt ein großes Thema. In Sachen Forschung und Produktentwicklung sind wir zum Glück heute sehr weit fortgeschritten, vergleichbar mit echter High-Tech. BeautyZoom stellt im Dialog bzw. in gezielten Interviews mit unseren Experten in Folge die verschiedenen Produkte aber auch die unterschiedlichen Operationstechniken vor. Vorab aber: Von den aktuellen, hochentwickelten Materialien und OP-Techniken hätte man selbst noch vor einigen Jahren nicht zu träumen gewagt. Und in der Tat ist die Vergrößerung oder Verkleinerung der weiblichen Brust ein Fachgebiet, das außergewöhnliches Können, langjährige Erfahrung aber auch höchstes ästhetisches Gespür verlangt.

„Heute gibt es hervorragende und sehr gut erprobte Materialien für Brustimplantate. Besonders wichtig ist allerdings für eine gelungene und langfristig zufriedenstellende Operation die Erfahrung sowie das Können des Arztes.“, so Dr. M. Hosseini, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sowie Gründer und Inhaber von „Kö-Aesthetics“ in Düsseldorf. Und zu dem Thema Ästhetik meint der Spezialist: „Ästhetische Fragen müssen ganz eng mit den Patientinnen abgestimmt und geklärt werden. Dadurch werden die Erwartungen auf der Patienten Seite und die medizinischen Möglichkeiten auf der anderen Seite zu dem ästhetisch gewünschten, perfekten Ergebnis zusammen gefügt.“ Mehr dazu berichten wir nächsten Donnerstag bei BeautyZoom.

 

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