Das Wort Karies hört und liest man so oft, dass es eigentlich schon an Bedeutung verloren hat. Fast jeder hat es, jeder weiß es, jeder spricht irgendwann einmal mehr oder weniger darüber. Eigentlich die besten Voraussetzungen, etwas dagegen zu unternehmen ohne sich verstecken oder schämen zu müssen. Aber was ist Karies genau? Was können wir dagegen tun? Was sollten wir wissen?

Beginnen wir also mal mit der Krankheitsbeschreibung: kaum jemand weiß beispielsweise, dass es sich hier um eine ansteckende Krankheit handelt. „Leider kann man davon ausgehen, dass quasi jeder Mensch in Deutschland Erfahrung mit Karies hat, denn nur etwa 1% ist vollkommen ‚kariesfrei‘“ beschreibt der Zahnarzt Dr. Weickum von „Zahnreich“ in Heidelberg die Situation.

Ansteckende Krankheit

Ja, Karies ist ansteckend. Was besonders für kleine Kinder eine Gefahr darstellt. Übertragen sich doch die Kariesbakterien durch das Abschlecken des Schnullers oder Breilöffels und befinden sich so oft schon in der Mundhöhle, bevor der erste Zahn überhaupt durchbricht. Dabei wäre es wichtig, den Erstkontakt mit Karies-Erregern so lange wie möglich hinauszuzögern. Vermeiden lässt er sich natürlich nicht komplett, aber je später Kariesbakterien in den Mund gelangen, umso mehr sind ihre Besiedlungsplätze schon von anderen harmloseren Mikroorganismen eingenommen. Denn Kariesbakterien gehören nicht zu der Sorte Bakterien, die sich von Natur aus in uns befinden. Kariesbakterien wandeln vereinfacht gesagt Zucker in Säuren um, die auf die äußere Zahnschicht einwirken. Und je länger sie einwirken, desto mehr Mineralien wie Kalzium oder Phosphat lösen sie aus dem Zahnschmelz. Entscheidend ist aber nicht die absolute Menge an Zucker, sondern vielmehr die relative Häufigkeit des Zuckerkonsums. Was noch dazu kommt, ist, dass Milchzähne besonders kariesanfällig sind, da deren Zahnschmelz deutlich weniger robust ist, als der der bleibenden Zähne.

                               

Karies liebt Zucker

Ab und zu braucht jeder was Süßes. Das ist auch gut so, denn Enthaltsamkeit schafft Begehrlichkeiten und dann häufig irgendwann Grenzenlosigkeit. Aber bitte nicht vergessen: Karies liebt Zucker. Und der versteckt sich heutzutage überall in unserer täglichen Nahrung. „Die Nahrung hat eine große Bedeutung für die Zahngesundheit allgemein aber auch für die Kariesbildung im Speziellen. Gerade im Kinder- und Jugendalter ist ganz besonders darauf zu achten, Zucker oder zuckerhaltige Getränke zu meiden bzw. massiv zu reduzieren“ ergänzt Dr. Farhan von „Zahnreich“ Heidelberg. Reiswaffeln sind hierzulande eine weit verbreitete „unsüße Kinder-Zwischendurch-Beschäftigung“. Kommen diese mit Flüssigkeit, sei es Wasser oder Speichel, in Berührung kleben sie praktisch überall. Auch an den Zähnen oder auf den Kauflächen und verwandeln sich dort schön langsam in Zucker. Lieber ein paar Apfelspalten – die sind zwar süß und enthalten offensichtlich Zucker, lassen sich aber rückstandslos essen und hinterher kann man den Mund wunderbar mit Wasser nachspülen und so letzte Zuckeranteile aus dem Mund entfernen.

Wichtig: Viel Trinken!

Viel Trinken! Das hilft nicht nur Haut und Gesundheit, sondern auch gegen Karies. Denn viel Flüssigkeitszufuhr führt zu viel Speichelproduktion und viel Speichel spült permanent den Mund, was die Kariesbakterien ihrer unvermeidlichen Vernichtung im Magen zuführt. Aber bitte: Wasser und keine Säfte! „Ein wesentlicher Teil unserer Beratung ist immer auch die Beratung zur richtigen Ernährung. So einfache Tipps wie ‚Weglassen von Säften bei Kleinkindern‘ können bei Befolgung eine riesige Positivwirkung entfalten“ so Dr. Weickum.

                              

Von Karies zur Parodontose

Wenn jetzt jemand denkt, dass man mit wenig oder keiner Karies gesegnet ist bzw. dass sie/er alles richtig macht, dann sollte man sich nicht zu früh ausruhen. Denn obwohl das nun sicher paradox klingt – aber die Erfolge beim Bekämpfen von Karies haben einen weiteren Aspekt: weil viele Menschen heute nämlich deutlich älter werden und ihre Zähne länger behalten, steigt auf der anderen Seite das Risiko, an Parodontitis zu erkranken. „Rund 20 Prozent aller Erwachsenen und über 40 Prozent aller Senioren leiden in Deutschland unter schwerer Parodontitis. Insofern wird zukünftig die Parodontosebehandlung mindestens genauso wichtig wie die Kariesbehandlung“ beschreibt es Dr. Farhan. Aber keine Sorge: bei BeautyZoom sowie bei DentalZoom werden wir uns diesen Themen weiter intensiv widmen. Denn äußerlich schöne Zähne haben nur Bestand, wenn sie sowie der gesamte Mundraum innerlich gesund sind.

 

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